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Gute Laune in Frankreich
14 janvier 2007

White is beautiful

Irgendwann um diese Zeit vor 50 Jahren wurde der Grundstein zum dem Mensch Pia gelegt.
Neun Monate später hatte ich das große Glück als Blondschopf das Licht dieser Welt zu erblicken. Nach einer sehr glücklichen Kindheit, problemlosen Teenagerjahren, einem mehr oder weniger erfolgreichem Studentenleben und geglückten Umzug nach Frankreich in meinen späten Zwanzigern, erreiche ich, später in diesem Jahr, die runde Geburtszahl von 50.
Eine durchaus runde Sache.
Und ich muss sagen…. ich habe mich noch nie so wohl gefühlt in meiner Haut.
Letztens allerdings, stand meine Tochter in unserem Garten neben mir und sagte überrascht:

Mammi, du bekommst weiße Haare?!
Echt? fragte ich und rannte sofort ins Haus zum Spiegel
Und tatsächlich!
Im Licht der schräg einfallenden Sonnenstrahlen schimmerte mein Haar hier und da erstaunlich hell.
Ich hatte mich schon länger gewundert, dass ich mir in letzter Zeit mit dem Nachblondieren immer mehr Zeit lassen konnte. Irgendwie schien der Ansatz nicht mehr so dunkel nachzuwachsen wie sonst. Ich hatte mich nicht weiter damit beschäftigt, weil ich nur heilfroh war, das nervige Färben noch ein bisschen herausschieben zu können.
Und jetzt hatte ich also den Grund: Pia wird grau.
Geil, dachte ich, das finde ich doch endlich mal eine gute Nachricht.

Ich verbinde nur schöne Erinnerungen mit weißen Haaren.
Da wäre zum einen meine Großmutter.
Sie hatte die typische Dauerwellen Kurzhaarfrisur, die für Damen ihrer Generation so bezeichnend ist.

Jeden Sonntagmorgen wusch sie sich die Haare, setzte sich anschließend auf den Stuhl vor dem Küchentisch, vor ihr eine Kiste mit Lockenwickeln, und meine Mutter machte sich daran ihr die Haare aufzudrehen. So aufgerollt, mit lilafarbenen Festiger eingesprüht, bekam sie ein Netz über den Kopf und verschwand für eine halbe Stunde in den Keller, wo die Trockenhaube schon auf sie wartete. Wieder zurück am Küchentisch, verschwanden die Lockenwickler wieder für eine Woche in ihrer Kiste und meine Mutter kämmte die Haare zu einer kunstvollen "Omafrisur", die dank des Festigers im Sonnenlicht lila leuchtete.

Meine Mutter, von Geburt an dunkelhaarig, half lange Zeit dem dunklen Glanz mit Färbungen nach. Bis ein Friseur, in den späten Achzigen, sie davon überzeugte, dass sie mit grauen Haaren viel besser aussehen würde. Es dauerte ein Weilchen bis sich die komplette Umstellung von schwarz auf grau meliert durchgesetzt hatte, aber es war ein voller Erfolg. Es gab niemand der ihr nicht bestätigte, dass sie als „grauer Panther“ nicht mindestens 10 Jahre junger aussähe als vorher.
Und da war dann noch mein Schwiegervater. Auch er hatte, noch nicht einmal dreißig Jahre alt, seine dunkelbraune Haarpracht gegen eine schlohweiße eingetauscht. Und sah großartig damit aus.

Seit neuestem stellt sich sogar die Werbung darauf ein.
Weiß und grau ist nicht mehr gleich Haftcreme für Zahnersatz, Binden für Inkontinenz oder Butterersatz für erhöhten Cholesterinspiegel.
Die Marken Dove und Nivea setzen ganz bewusst auf Frauen im fortgeschrittenen Alter , die mit ihren weißen, langen Haaren einen neuen Trend setzen.
Älter, weißhaarig aber immer noch dynamisch, attraktiv, sexy und kein bisschen langweilig.
In diese Sinne: Ich erfreue mich an meinen grau-weissen Strähnen. Zudem spare eine ganze Menge Geld, weil ich nicht mehr auf die Werbeslogans der Färbeindustrie hereinfalle.

Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag!

Ironischerweise hat sich das „Grau“ am Himmel in ein Nichts aufgelöst und ein klarer Wintermorgen, der der Temperatur wegen aber eher einem frischen Frühlingsmorgen anmutet, zeigt die ersten Lichtstrahlen....

Ich werde das Nutzen und mit meinen Doggos einen Spaziergang machen……….

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Commentaires
E
Tolle Einstellung, Pia!<br /> <br /> Ihr Blondinen habt da allerdings auch einen echten Vorteil. Ich sehe das an meiner 7 Jahre älteren Schwester. Die konnte auch einen weichen Übergang von hellblond gefärbten Strähnchen zu den silbrig schimmernden der Natur wachsen lassen.<br /> <br /> Ich bekam schon Anfang 30, im Laufe meiner ersten Schwangerschaft, graue Haare. Das war mir nun wirklich zu früh! Sollte mein Säugling gleich "Oma" zu mir sagen?<br /> Aber damit war ich drin im Teufelskreis des Färbens. Und wer weiß, wann mir der Ausstieg gelingt?<br /> <br /> Ich habe das warnende(?) Beispiel meiner, sehr eitlen, Großmutter vor Augen, die sich ihre rötliche Haarpracht bis zu ihrem Tod mit über 80 künstlich aufrecht erhielt. <br /> Was haben wir Youngster damals gestichelt und gelästert! Obwohl, wenn ich mal ehrlich bin, eigentlich sah sie richtig gut aus! Wir kannten sie nicht anders und wahrscheinlich fühlte sie sich mehr "sie selbst" mit der Haarfarbe, die schon die zahlreichen Verehrer ihrer Jungmädchenzeit angeschwärmt hatten...<br /> <br /> Der Hammer ist, dass ihre eigenen Tochter, meine Mama, sie damals am meisten kritisierte und... bis heute ihre Haare färbt. Einen weicheren Farbton, als das ursprüngliche Schwarz, aber doch dunkel. Da sie auch sonst fast "wie immer" ist und aussieht, schockiert es uns (nur uns?) nicht. <br /> Die Zahl 80, die ihren diesjährigen Geburtstag ziert, kann ich nur schwer mit meiner Mutter in Verbindung bringen. <br /> Ich glaube nicht, dass das an der Haarfarbe liegt.<br /> Aber vielleicht hängt die gewählte Haarfarbe (natürlich oder nicht) mit dem eigenen Lebensgefühl zusammen?<br /> <br /> Wer weiß, wann ich soweit bin, mich anders als gewohnt zu sehen?<br /> <br /> Werbung hin oder her, auch hier haben wir Frauen heutzutage das Glück der Wahl. Erlaubt ist, was (UNS!)gefällt. Weder wird Färben als schockierend frivol angesehen (wie bei unseren Großmüttern),noch als zwingender Tribut an den Jugendkult (wie vielleicht für unsere Mütter).<br /> <br /> Viel Spaß mit Euren Haaren!<br /> <br /> Elena
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