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Gute Laune in Frankreich
3 juin 2007

Einen wunderschönen Muttertag

Heute ist in Frankreich Muttertag und ich wünsche all meinen Mitschwestern einen schönen Tag.
Mögen Euch Eure Kinder verwöhnen und Euer Mann mit einem Riesenblumenstrauss vor der Türe stehen.

Bis dato hatte ich mich nicht sonderlich darum gekümmert, aber da meine Mutter dieses mal leicht pikiert war (ich hatte den Muttertag in Deutschland um Haaresbreite verschwitzt) und ich das Gefühl hatte, dass sie mir nicht wirklich glaubte, dass wir in unserem Franzenland den Muttertag später feiern als in Deutschland, habe ich mich im Internet mal ein bisschen schlau gemacht. Ich war dann doch erstaunt, dass fast jedes Land seine eigenen Muttertagsregelungen hat. Da wird der Muttertag in Thailand zum Beispiel erst im August gefeiert und in Argentinien sogar erst im Oktober.
Wer mehr über den Ursprung des Muttertags wissen möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Muttertag
Irgendwie hat es mich nicht erstaunt zu erfahren, dass der Muttertag eine Erfindung der Amerikaner ist. Haben die Guten doch auch den Weihnachtsmann erfunden.

Letztendlich ist es ein schöner Anlass um Danke zu sagen.
Allerdings muss ich, wenn ich ganz ehrlich bin, nicht wirklich über einen bestimmten Tag im Jahr verfügen, um mich daran zu erinnern. Ich sage lieber Danke wenn ich mich wirklich danach fühle. Und auch von meinen Kindern ist mir ein Danke oder ein Briefchen auf das Kopfkissen gelegt, ohne bestimmten Anlass, eigentlich lieber.
Denn was nützt mir ein aufgesetztes Danke meines Sohnes, mit dem ich mich vielleicht noch am Vortag tierisch gezofft habe und der noch immer (bei pubertierenden Kindern dauert das Einsetzten der Vernunft manchmal ein bisschen länger) einen heftigen Groll in seinem Herzen trägt.
Da kann ich das "Danke" bzw. das "Alles Gute um Muttertag" doch gleich in den Wind schießen.

Wie ich so darüber nachdachte, kam mir plötzlich der Gedanke, dass es da einen Menschen in meinem Leben gibt, dem ich eigentlich noch nie wirklich richtig, und von ganzem Herzen, Danke gesagt und Alles Gute gewünscht habe.
Irgendwie habe ich alles, was dieser Mensch so tagtäglich leistet als total selbstverständlich hingenommen. Wenn ich diesem Mensch schon mal Beachtung schenke, dann meistens nur um ihm zu sagen:
"Mensch! Wie siehst du denn heute wieder aus?
Die Haare sind auch nicht mehr das was sie früher mal waren und die Falten im Gesicht, kannst du auch nicht mehr an nur zwei Händen zählen. Und die Kilos auf Deinen Hüften sind ekelhaft! Sieh endlich mal zu, dass du die wieder loswirst. Wie kann man nur so undiszipliniert sein???
Und überhaupt!
Was hast du heute denn den ganzen Tag gemacht?
Bist den ganzen Tag herum gerannt wie ein aufgescheuchtes Huhn und hast nichts Gescheites auf die Reihe gebracht. Denk daran, du musst noch die Küche aufräumen, die Wäsche waschen, das Auto zur Reparatur bringen, den Rasen mähen, die Hunde versorgen, die Versicherung bezahlen!"

Habt Ihr auch so einen total misshandelten Menschen in Eurem Leben?
Nein?
Ganz sicher?
Na, dann hört Euch doch mal zu, wenn Ihr mit Euch selbst redet!

Ich bin mir ziemlich sicher, Ihr fallt aus allen Wolken!

Habt Ihr Euch auch nur einmal in Eurem Leben wirklich bei Euch selbst bedankt?
So wie Ihr Euch bei Euren Kindern oder Männern oder Freunden bedankt, wenn sie etwas für Euch tun ?
Ich glaube nicht.
Statt dessen meckert Ihr ständig mit Euch herum:
Mann bin ich doof... Sowas passiert auch nur mir immer wieder... Jetzt habe ich es schon wieder vergessen... Ich und meine zwei linken Hände... Ich bekomme heute aber auch nichts auf die Reihe... Ich bin doch der Depp für alle... Ich bin die Einzige, die in diesem Saustall aufräumt....Ich habe auch schon mal besser ausgesehen...ect...

Warum ist es selbstverständlich, sich bei anderen zu bedanken, wenn sie etwas tun?
Wenn ich mich aber hinstelle und einfach mal laut sage: "Mensch Danke Pia! Finde ich jetzt echt klasse, dass du die Geschirrspülmaschine ausgeräumt hast!" komme ich mir albern und arrogant vor!
Wieso eigentlich?

Von klein auf wird uns eingetrichtert, sich bei dem zu bedanken, der etwas gemacht hat!
Warum darf ich mich nicht bei mir selbst bedanken, wenn ich derjenige war?

Heute ist Muttertag!

Und da ich Mutter bin, werde ich mich heute mit Dank nur so überschütten.
(Allein schon bei dem Gedanken daran, fühle ich mich irgendwie richtig gut...)

Danke Pia, dass Du gestern den ganzen Rasen gemäht hast.
Danke, dass Du die Küche aufgeräumt hast.
Danke, dass Du die Betten gemacht hast.
Danke für das wundervolle Essen.
Danke für den Hundespaziergang.
Danke für den Blogartikel.
Danke, danke, danke, danke, danke

In diesem Sinne
Einen wunderschönen Tag

blumen05 blumen25 blumen06

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Commentaires
M
Hallo Pia,<br /> <br /> schöne Idee, sich einfach einmal bei sich selbst zu bedanken...<br /> <br /> Ich war eh noch nie ein großer Fan von Muttertag, meine ich doch, dass es 365 Tage im Jahr gibt, an denen man – zu wem auch immer - DANKE sagen kann. Da meine Leute das jedoch nicht so gesehen haben, gab es dann nicht mehr nur den Muttertag, nein, den Vatertag gleich mit und damit das Ganze nicht so fürchterlich ungerecht ist, einen Sonntag nach Muttertag den Kindertag. Bei denen kann man sich ja auch mal bedanken. Finde ich zumindest.<br /> <br /> Eine sehr schöne Idee hatte im Übrigen meine Großmutter. Als sich meine Mutter bei ihrer Mutter beschwerte, dass ich doch tatsächlich den Muttertag vergessen hätte, meinte meine Omma nur: „Ja was denn, die ist doch jetzt selbst Mutter. Der kann man auch mal alles Gute wünschen!“<br /> Und so bekam ich, so lange Oma lebte, jährlich Post zum Muttertag. Auch mal eine schöne Maßnahme, wie ich meine...<br /> <br /> Dir in diesem Sinne einen schönen Muttertag,<br /> Grüße aus Kölle<br /> maike
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